Jubelkönigspaar vor 25 Jahren
Klaus Bause und Kerstin Raschke, geb. Röhrig
Engelchen: Tanja Post und Christin Herting
„Ich freue mich, ich freue mich, ich freue mich, 30 Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet.“ Dies waren die ersten Worte des neuen Regenten, Klaus Bause, an die versammelten Besucher der Vogelwiese. Ein Herzenswunsch ist für ihn in Erfüllung gegangen. Es war am 7. Juli 1998, 12:25 Uhr, als auf der sonnenüberfluteten Vogelwiese der 38-jährige Pohlbürger aus der Altstadt auf den Schultern seiner Schützenbrüder aus der 1. Kompanie zum Podium auf der Vogelwiese getragen wurde.
Zur Königin wählte sich Klaus die 24-jährige Diplom-Betriebswirtin Kerstin Röhrig. Der neue König und seine Königin waren der Gesellschaft zu dieser Zeit bereits lange eng verbunden. Beide waren Mitglied im Arnsberger Hofstaat. Klaus war schon viele Jahre bei unterschiedlichen Anlässen der 1. Kompanie ein verlässlicher Aktivposten. Während ihrer Regentschaft haben sie die Arnsberger Bürgerschützen hervorragend vertreten. Ob bei Besuchen auswärtiger Schützenfeste, beim Bundesschützenfest in Altenhundem, beim Europaschützenfest in Krakau oder anderen gesellschaftlichen Gelegenheiten, wie dem Karnevalsumzug oder dem Entzünden des Kohlemeilers auf dem Kreuzberg, um nur einige hier zu nennen.
Es war ein wunderschönes Königsjahr, nicht nur für das Königspaar und nicht nur für die Schützenschwestern und -brüder der 1. Kompanie. Klaus und Kerstin sind bis heute sehr aktiv in der Kommission für Öffentlichkeit und Marketing tätig, Klaus als Vorsitzender und Kerstin als mitarbeitendes Mitglied.
Jubelkönigspaar vor 40 Jahren
Peter Scheiwe und Antje Blume
Engelchen: Christina Ebert und Annika Möller
„Kaiserwetter“ in Arnsberg: Da gab es einfach nichts, was nicht gepasst hätte. Im Jahr des 375-jährigen Bestehens der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft war es kein Geringerer als Peter Scheiwe, der um 12.40 Uhr den Vogel aus dem Kasten holte. Der damals 42-jährige Arnsberger ritt auf den Schultern der Schützen der 2. Kompanie zum Mikrofon, badete in der Menge, die die fast tropischen Temperaturen tapfer mit Bier bekämpfte. „Ich will euch ein guter König sein“, verkündete er dem Schützenvolk und nahm die Königskette von seinem Vorgänger Werner Balzer entgegen.
An diesem Tag passte einfach alles, vom Wetter über die 1.500 Teilnehmer des großen Festzuges bis hin zu König Peter Scheiwe und Königin Antje Blume. Die damals 18-jährige Antje stammt aus einer großen Schützenfamilie, der Familie Beste. Mutter Anne, Königin 1961/62 (mit Fritz Hilsmann), Großmutter Alwine geb. Röhrig, Königin 1935/36 (mit Schützenhauptmann Fritz Ising) und Großvater Josef, König 1963/64 (mit den Königinnen Gisela Klein und Marie-Theres Beckmann). Besser bekannt war Josef Beste als Umba oder Jubel, der in diesem Jahr sein 60-jähriges Königsjubiläum hätte feiern dürfen. Auch er war Mitglied der ruhmreichen 2. Kompanie.
Antje ist Arnsberg treu geblieben und hat von ihrer Mutter Anne das Geschäft „Anja‘s Damenmode“ mit dem heutigen Namen „Mode & Natur“ in der Ruhrstraße übernommen. Ihren König Peter hat es vor einigen Jahren in den Süden der Republik verschlagen, von wo aus er den Kontakt zu seiner Heimatstadt Arnsberg pflegt.
Jubelkönigspaar vor 50 Jahren
Josef Frevel (†) und Birgit Hörster, geb. Ortmann
Engelchen: Marion Riese und Claudia Runge
Schützenfestmontag 1973: Sommerliche Gluthitze herrscht an diesem wolkenlosen 2. Juli über der neuen Vogelwiese im Eichholz, die Sonne strahlt erbarmungslos auf das feiernde Schützenvolk, das Thermometer zeigt 30 Grad im Schatten. Schatten ist auf der Vogelwiese an diesem Tag allerdings Mangelware. Die 4. Kompanie, im Volksmund auch liebevoll „Wilddiebkompanie“ genannt, stellt zum fünften Mal in ihrer jungen Geschichte den Schützenkönig der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft.
Es ist 12.20 Uhr, als der Rest des von Ortmanns Koffer geschnitzten Vogels von der Stange fiel. Neuer Schützenkönig ist Josef Frevel, von Beruf Elektro-Ingenieur, 38 Jahre jung, geboren in Siegen und seit 25 Jahren in Arnsberg beheimatet. „Nennt mich ruhig Sonnenkönig“, rief der neue Regent bei der Proklamation durch Schützenhauptmann Henner Schauerte dem jubelnden Schützenvolk zu, dem vor 25 Jahren schon der lange Lulatsch der Feldmühle zugerufen habe, dass er einmal die Königswürde in Arnsberg erreichen würde. Josef Frevel war Bürgerschütze durch und durch, er war einige Jahre Mitglied des Hofstaats und wurde dann Adjutant. Seine Schwester Adelheid war übrigens Schützenkönigin 1959 zusammen mit Dr. Josef Wesendahl.
Zurück auf die Vogelwiese 1973: Wenig später nach dem Königsschuss war der Meldereiter zur Hermann-Löns-Straße (heute von Von-Bernuth-Straße) unterwegs, um der neuen Schützenkönigin Birgit Ortmann die frohe Nachricht zu überbringen. Die 20-jährige Verkäuferin im elterlichen Betrieb unterschrieb die Urkunde ihres Königs spontan und war sich nach der Verkündigung des Meldereiters des Jubels auf der Vogelwiese gewiss. Apropos Meldereiter: Birgit war damals aktive Turnierreiterin im Arnsberger Reiterverein. Der Reiterverein ließ es sich darum nicht nehmen, Arnsbergs Schützenkönigin Birgit per Kutschwagen, eskortiert von fünf Reitern, zur Proklamation ins Alte Rathaus zu fahren.
Dies war das letzte Schützenfest, das in der ein Jahr später abgebrannten Alten Schützenhalle (heute Brückencenter) gefeiert wurde. Josef Frevel verstarb 2002 mit 67 Jahren. Birgit Hörster lebt mit ihrer Familie nach wie vor in Arnsberg im Haus von „Hörsters Farmer“, unter diesem Namen ist das Anwesen Einheimischen ja gut bekannt.
Jubelkönigspaar vor 60 Jahren
Josef Beste (†) und Gisela Remmlinger, geb. Klein
sowie Marie-Theres Grüne, geb. Beckmann
Engelchen: Beate und Susanne Riese
Selten war das Geheimnis um den neuen Schützenkönig so dicht wie 1963. Nur Propheten wussten es: Der Beste von uns wird es. Auf der Vogelwiese herrschte bei idealen Temperaturen Volksfeststimmung. Gegen 13 Uhr kündete ein kräftiger Böller die große Überraschung an. Der 63-jährige Arnsberger Schlossermeister Josef Beste von der 2. Kompanie, auch Umba genannt, war kurzentschlossen angetreten und holte den Vogel von der Stange. Der neue Schützenkönig wurde von Hauptmann Dr. Benno Honigmann als „Josef VI. von der Bömerstraße“ proklamiert. Gleichzeitig wurde ihm die vom Bundespräsidenten Heinrich Lübke übernommene symbolische Königswürde übertragen.
Nach dem legendären Rückmarsch zum Rathaus wurde Gisela Klein, Tochter des Apothekers Klein vom Gutenbergplatz, der jubelnden Menge als neue Regentin vorgestellt. Glücklich und hocherfreut über ihre Proklamation übernahm sie mit Würde die Königinnenkrone von Ihrer Vorgängerin Sophia Cramer, geb. Dröge (†). Josef Beste war mit den königlichen Regeln vertraut. Seine Ehefrau Alwine, geb. Röhrig, war 1935 Schützenkönigin, seine Tochter Anne Blume, geb. Beste (†) 1961. Dass seine Enkeltochter Antje 1983 Königin wurde, hat er nicht mehr erlebt. Er verstarb 1980 mit 81 Jahren.
Gisela Klein studierte damals in Erlangen. Sie gab im Frühsommer 1964 ihre Regentschaft aus familiären Gründen ab, nachdem ihre Mutter nach schwerer Krankheit verstorben war. So wurde Marie-Theres Beckmann ihre Nachfolgerin. Sie übernahm aus dem Hofstaat kommend engagiert dieses hohe Ehrenamt und führte das Schützenjahr 1963/64 souverän zu Ende.
Gisela Remmlinger, geb. Klein, ist seit vielen Jahren in Delmenhorst beheimatet, Marie-Theres Grüne, geb. Beckmann lebt in Arnsberg und ist verheiratet mit Schützen-Urgestein Berni Grüne. Beide Jubilarinnen halten Kontakt zu den Bürgerschützen und werden am Schützenfestsonntag zur Ehrung kommen.