Jubelkönigspaar vor 25 Jahren

Bernd Weber und Annette Schmal
Engelchen: Nina Ermecke und Imme Baumüller

Die Vogelwiese war mal wieder durch die zuständige Kommission bestens auf Vordermann gebracht worden und überaus gut besucht. Gegen 12.30 Uhr versammelten sich die Schützenbrüder der 3. Kompanie unter der Leitung ihres Kompanieführers Uli Scheele an den Schießständen. Wie so oft hatte die 3. Kompanie eine Vielzahl von Königsbewerbern. Umso überraschter waren die Schützen und Gäste auf der Vogelwiese, als dem selbständigen Diplom-Kaufmann und Steuerberater, Bernd Weber, der Paradeschuss gelang und dadurch der letzte Rest des stolzen Aar aus dem Kugelfang fiel. In seiner ersten Ansprache wies Bernd darauf hin, die Schützentradition des Hauses Weber fortsetzen zu wollen, da sein Vater Otto viele Jahre lang der Bürgerschützengesellschaft angehörte und auch etliche Jahre im engeren Vorstand Verantwortung übernahm. Auch heute noch ist Bernd beruflich als selbständiger Diplom-Kaufmann und Steuerberater tätig, da er seinen Beruf auch als Hobby betrachtet. Zudem liegt ihm auch das alljährliche Monarchentreffen in der Festhalle sehr am Herzen, seit nunmehr 25 Jahren spricht er die Einladungen aus und übernimmt eben solange die Leitung der jährlichen Treffen. Dabei ist er immer akribisch vorbereitet, was die Historie der Arnsberger Schützen im Allgemeinen und die Historie der Altmonarchen im Speziellen betrifft.

Zu seiner Königin erkor sich Bernd Weber Annette Schmal. Das Schützenwesen war ihr nicht unbekannt, da ihr Vater Adalbert lange Jahre Vorsitzender der Vogelwiesenkommission war. Somit hatte Annette bereits in frühen Jahren die besondere Atmosphäre der Vogelwiese einatmen und verinnerlichen können.

Jubelkönigspaar vor 40 Jahren

Reinhard Theine und Marianne Osterhaus, geb. Wichmann (†)
Engelchen: Marion Winter und Katrin Henneke

“Bürgerschützen haben einen neuen Sonnenkönig“ und “Arnsbergs neuer König hat schon Kabel in Afrika verlegt“, das schrieb vor 40 Jahren die Tagespresse. Auf den Schultern von Hans-Günther Körner und Franz Köper von der 4. Kompanie schwebte Reinhard Theine durch die vieltausendköpfige Menschenmenge auf der Vogelwiese. Er bildete das letzte Glied einer Freundeskette, die Schützenkönige waren und seine Königsführer wurden: Franz-Anton Henneke (1975) und Günther Winter (1976). THW – das ist zwar das Kürzel einer bekannten Hilfsorganisation, aber in Schützenkreisen ein Synonym für Schützenpower schlechthin. Uneigennützig setzte sich Reinhard Theine in seinem Königsjahr und in der Folgezeit für die Belange der Bürgerschützen ein. Seine helfende Hand war stets selbstverständlich, ob Man- oder Technikpower gefragt waren. An dieser Stelle, Reinhard, nochmals ein herzliches Dankeschön. Ich persönlich war damals als junger Schützenbruder stolz, dein Finanzminister zu sein, und dass ich in der zweiten Hälfte deines Königsjahres noch dein Kompanieführer wurde, war so nicht vorhersehbar. Gerne erinnern sich diejenigen, die sein Königsjahr begleiteten, an die fröhlichen, gemütlichen und stimmungsvollen Ausflüge in den Arnsberger Wald oder das Zeltfest auf der Hellefelder Höhe oder das Sebastianessen als Wildbuffet in der Festhalle – Sternstunden eines jeden Schützenbruders. Dann war da noch das Jahr 1983 – 375 Jahre Bürgerschützen. Als bester Schütze aller noch lebenden Schützenkönige wurde er Jubelkönig, selbstverständlich begleitet von seinen ehemaligen Königsführern Winter und Henneke.

Als Schützenkönigin von Reinhard Theine wurde im Alten Rathaus Marianne Wichmann aus der Grafenstraße proklamiert. Marianne verschlug es später nach Bachum, wo sie in den landwirtschaftlichen Betrieb Osterhaus einheiratete. Leider verstarb Marianne Osterhaus als junge Frau und Mutter allzu früh an einer heimtückischen Krankheit. Ihre Verbundenheit zu den Bürgerschützen und der 4. Kompanie wird fortgesetzt durch die nächste Generation, denn ihre Tochter Conny ist mit der 4. Kompanie über ihren Partner Veit Mörchen verbunden und im Kompanievorstand aktiv.

Jubelkönigspaar vor 50 Jahren

Heinz Kellner und Barbara Rhee, geb. Becker
Engelchen: Henrike Wiemann und Annette Helnerus

Schützenfest-Montag 1967: In den frühen Morgenstunden legten Blitz und Donner die Nerven der Wetterkommission blank. Experten-Meinung: “kein Wetter für die Vogelwiese, eher für die Entenjagd“. Nach dem verzögerten Abmarsch vom Alten Rathaus änderte Petrus seine Gesinnung, es klarte allmählich auf. Der feierliche Auftakt und das Schießen verliefen programmgemäß und gegen 13.45 Uhr war es so weit: Der entscheidende Schuss gelang dem bekannten Optikermeister Heinz Kellner. Angeführt von Kompanieführer Josef Padberg (†) (Möler) wurde der neue Schützenkönig unter großem Jubel zum Podium getragen und von Schützenhauptmann Dr. Benno Honigmann (†) als “Heinz, der Lupenreine“ proklamiert. Zur Mitregentin wählte er sich Barbara Becker von der Rumbecker Höhe, seit 45 Jahren wohnhaft in Düsseldorf.

Mit Heinz Kellner errang ein begeisterter Schützenbruder aus den Reihen der 2. Kompanie die Königswürde. Seit 1949 ist er Mitglied der Bürgerschützengesellschaft. Er war erfolgreich bei den Sportschützen der 2. Kompanie, hat an Stadt- und Bezirksmeisterschaften teilgenommen und war viele Jahre bester Senior-Schütze der Gesellschaft. In den 80er-Jahren war er lange Mitglied der Silberkommission. Seine Zugehörigkeit zum Allgemeinen Vorstand pflegt er bis heute mit reger Teilnahme an Veranstaltungen und Sitzungen. 2013 verlieh ihm die Arnsberger Bürgerschützengesellschaft das Ehrenzeichen in Bronze. Gerne kommt Heinz Kellner als dienstältester Schützenkönig in die Runde der ehemaligen Könige (“Altmonarchen“). Im Kompaniezelt auf der Vogelwiese gehört Heinz am Schützenfestmontag mit seiner lieben Frau Elli seit eh und je zur Stammbesatzung.

Barbara Rhee, geb. Becker, erinnert sich gern an ihre Zeit als Regentin des Arnsberger Schützenvolkes. Bedenken bei ihrer Proklamation, ob sie den Aufgaben einer Königin gewachsen sein werde, verflogen schnell, fand sie doch in Heinz Kellner einen “lupenreinen“ König, der ihr immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Leider kann Barbara Rhee aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich zu ihrem Jubiläum kommen. Sie grüßt aber aus Düsseldorf alle Arnsberger mit einem dreifachen Horrido und auch Helau. Die Bürgerschützen freuen sich jedoch ganz besonders, den Jubiläumskönig Heinz Kellner beim Königinnenkonzert ehren zu können.

Jubelkönigspaar vor 60 Jahren

Josef Wippermann (†) und Alwine Gruttmann, geb. Klein (†)
Engelchen: Annette Leber und Annemarie Kotzold

Noch nie herrschte solch eine derartige Spannung in der Nachkriegsgeschichte der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft wie am jenem Montagmorgen des 8. Juli 1957. Die Schützenbrüder und Gäste der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft verbrachten zwei wundervolle Festtage bei herrlichstem Kaiserwetter mit Temperaturen bis zu 34 Grad, bevor am Montagmorgen die Sonne hinter einer dichten Wolkendecke verschwand und ein frischer Wind unter der Vogelstange wehte. Daher lag es nah, dass die Schützengesellschaft sich darauf einstellte, den neuen König schnell zu ermitteln und bereits um 11.30 Uhr fiel der letzte Rest des Vogels zur Erde. Doch wer hier dachte, der spannende Wettkampf sei zu Ende, irrte sich, denn der König stand noch lang nicht fest. Drei Schützen der 4. Kompanie stellten sich der Herausforderung: Kompanieführer August Schröer, Karl Großmann und Josef Wippermann. Geschossen wurde auf 12er-Scheiben. Durch eine ,,1“ und zwei glatten ,,10“ gelang es Jupp Wippermann, mit 21 Ringen die Königswürde zu erobern und folglich verkündete Hauptmann Benno Honigmann: ,,Die Arnsberger Schützengesellschaft hat einen neuen König“. Somit war Josef Wippermann der erste König der 4. Kompanie, die erst zwei Jahre zuvor, im Jahre 1955 gegründet worden war. Josef Wippermann übernahm das Amt des ,,Sonnenkönigs“ Josef Sauerwald und konnte zum Wohl der vielen, zahlreichen Gäste den ansehnlichen Titel fortführen. Zu seiner Mitregentin erkor der ,,Tropenkönig“ Alwine Klein, unterstützt von den Engelchen Annette Leber und Annemarie Kotzold. So gingen die Arnsberger Bürgerschützen nach einem großartigen Fest unter der Herrschaft des Königs Josef Wippermann und seiner Regentin Alwine Klein in das 350. Jahr des Bestehens der Bürgerschützen in Arnsberg.

Im Jahr 2006 war Tanja Wippermann, die Enkelin des ,,Tropenkönigs“ Josef Wippermann, Königin und so wurde die schöne Tradition fortgeführt.