Jubelkönigspaar vor 25 Jahren
Stephan Hunecke und Sandra Balkenohl
Engelchen: Wiebke Neuhaus und Verena Botte
Jedes Königsjahr ist einmalig, genauso wie sein Königspaar – so auch das Königspaar 1996/1997, Stephan Hunecke und Sandra Balkenohl: Am 8. Juli bewies der 39-jährige Stephan Hunecke aus der 3. Kompanie seine Treffsicherheit erstmals und fegte den stolzen Adler aus dem Kugelfang. Der selbstständige Estrichleger wurde unter dem Jubel der Vogelwiese durch Hauptmann Michael Ermecke zum König proklamiert.
Nach der Rückkehr der Meldereiter und dem Rückmarsch in „Arnsbergers gute Stube“ wurde die 23-jährige Hotelfachfrau Sandra Balkenohl zur neuen Schützenkönigin proklamiert. Vom Schützenfieber war die Tochter von Bärbel und Heiko Balkenohl, dem Schießwart der 3. Kompanie, schon seit frühester Kindheit angesteckt. Neben der Liebe zum Schützenwesen und dem Schießsport verband das neue Königspaar die Leidenschaft zur Musik: König Stephan singt im Chor und Königin Sandra spielt mit Begeisterung Saxophon.
Im September bewies Stephan zum zweiten Mal seine Treffsicherheit. Auf dem Kreisschützenfest in Sundern errang er die Kreiskönigswürde und setzte sich hierbei gegen 35 Mitbewerber durch. Bei der anschließenden Proklamation wurde er als erster König mit der neuen Kreiskönigskette ausgezeichnet. Nur einen Monat später wieder ein einmaliges Ereignis:
Die Arnsberger Bürgerschützen reisten mit über 50 Schützenschwestern und Schützenbrüdern nach Brasilien. Die Sociadade Rio Branco in Cachoeira do Sul feierte ihr 100-jähriges Bestehen. Der Anblick für die Bevölkerung war sicher einmalig, als die Schützen uniformiert, samt kleinem Spielmannszug durch die Straßen marschierten. Und wiederum einzigartig ist der Fakt, dass Teile der kleinen Königskette die Rückreise nicht mit antraten und vermutlich heute noch in Brasilien weilen, da sie während des Aufenthalts verloren gingen. Auf dem Schützenfest 1997 erfolgte dann der Gegenbesuch aus Brasilien. 1998 nahm Stephan Hunecke als amtierender Kreisschützenkönig am Europaschützenfest in Krakau teil.
Stephan Hunecke und Sandra Balkenohl sind bis heute bei den Arnsberger Bürgerschützen aktiv. Stephan Hunecke ist Mitglied des allgemeinen Vorstandes der Gesellschaft und Sandra Balkenohl musiziert und engagiert sich als Kassiererin im Blasorchester der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft.
Jubelkönigspaar vor 40 Jahren
Hans-Dietmar Wosberg und Christiane Schauerte, geb. Risse
Engelchen: Ines Büngener und Claudia Kleinen
Schützenfestmontag, der 8. Juli 1981:
Arnsberg badet in Blau-Weiß. Mit Donnergrollen im „Hohen Nacken“ fing der Tag an, dann Sonne und Wolken über der Vogelwiese. Das Wetter spielte zum Festtag mit.
Hans-Dietmar Wosberg wurde mit 25 Jahren jüngster König der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft. Kurz nach 13:00 Uhr holte er die Reste des zerfledderten Vogels von der Stange. Noch nie war bis dahin der Königsvogel so spät gefallen. Groß war der Jubel bei den vielen tausend Festbesuchern auf der Vogelwiese im Eichholz, besonders aber bei den Schützenbrüdern seiner 4. Kompanie, der Wilddiebkompanie. Über den Königsschuss seines Sohnes hätte sich sein damals schon verstorbener Vater Hans sicher riesig gefreut. Hans war jahrelang Pächter der Gaststätte „Krähenland“ Auf der Alm. An seiner Seite regiert ebenfalls eine der jüngsten Königinnen, die es je in Arnsberg gab: Christiane Risse, 19 Jahre jung, von der Hallenstraße. Hinter ihr steht eine Familie mit sehr großer Schützenvergangenheit.
Dietmar war von 1988 bis 2012 Pächter unserer Festhalle und hat sie zu einem Aushängeschild nicht nur für unsere Gesellschaft gemacht. Heute führt Dietmar mit seiner Ehefrau Angelika die Kochschmiede auf dem Steinweg in Arnsberg. Außerdem ist Dietmar Regionalpräsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Nordrhein-Westfalen. Dietmar ist für jeden ansprechbar und hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen.
Seine Schützenkönigin Christiane arbeitet heute bei der Handwerkskammer Südwestfalen in Arnsberg. Eine weitere Gemeinsamkeit der Familien ist, dass beide jeweils drei Töchter haben. Dietmar ist mittlerweile Großvater, auch Christiane hat ein Enkelkind, worauf beide sehr stolz
sind. Hier haben sich zwei Schützenfamilien gesucht und gefunden. Ein wenig traurig ist Dietmar, dass seine Blau-Weißen aus Schalke, Dietmars Geburtsort, 2021 aus der Bundesliga abgestiegen sind.
Jubelkönigspaar vor 50 Jahren
Walter Otto Zerbin und Gabriele Fassbender, geb. Mayer
Engelchen: Christine Becker und Karin Becker
Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen trafen sich am Montag, dem 5. Juli 1971, zahlreiche Gäste aus nah und fern auf der Vogelwiese ,,Im alten Feld“. Sie wurden Zeuge, wie Walter Otto I. dem zählebigen Vogel den Garaus machte und somit zum höchsten Schützenamt, der Königswürde emporstieg.
Walter Otto Zerbin entstammt einer Bauernfamilie aus Razebuhr in Pommern und ließ sich Anfang der sechziger Jahre als Architekt in Arnsberg nieder. Viele der heutigen Bauten in unserer Heimatstadt stammen aus seiner Feder.
Er ist nicht nur Mitglied der zweiten Kompanie der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft, sondern auch Mitglied des Arnsberger Heimatbundes, dessen Vorstand er angehörte. Walter Otto Zerbin verdeutlichte hiermit, wie sehr er sich mit Arnsberg identifizierte. Deshalb war es nicht überraschend, dass er bei seiner Proklamation auf der Arnsberger Vogelwiese verkündete, dass er hier in Arnsberg eine ,,neue Heimat“ gefunden habe.
Zu seiner Mitregentin erkor König Walter Otto I. die in Uckerath im Westerwald geborene Gabriele Fassbender, geb. Mayer. Die damals 21-jährige ist die Tochter des ehemaligen Chefs der Arnsberger Polizei und arbeitete als Buchhalterin im Arnsberger Krankenhaus.
Aufgrund der Geburtsorte des jungen Königspaares, benannte die damalige heimische Presse das Arnsberger Schützenfest von 1971 als ,,Das Schützenfest der voll emanzipierten Buiterlinge“.
Heute leben Walter Otto Zerbin in Brühl und Gabriele Mayer in Bornheim.
Jubelkönigspaar vor 60 Jahren
Fritz Hilsmann (†) und Anne Blume geb. Beste (†)
Engelchen: Dorothe Füllgräbe und Elisabeth Höing
Vor 60 Jahren auf der Vogelwiese „Im Alten Feld“ erlegte Fritz Hilsmann, Zugführer der 4. Kompanie, den stolzen Schützenvogel
und wurde Schützenkönig der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft. Zur damaligen Zeit war es üblich, dem Schützenkönig einen Beinamen zu geben. „Friedrich der Gerechte“ war eine Anspielung auf seinen Beruf beim Kreis Arnsberg. Fritz war verheiratet mit Else, die am gleichen Tag wie er geboren wurde und drei Stunden jünger war. Gemeinsam hatten sie vier Kinder. An seiner Seite regierte Anne Beste. Ihre Eltern Josef (Schützenkönig 1963) und Alwine (Schützenkönigin 1935) waren ebenfalls Majestäten der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft.
Das Wirken von Fritz Hilsmann bei den Arnsberger Bürgerschützen aufzuführen, würde an dieser Stelle jeglichen Rahmen sprengen. Daher nur eine kleine Aufzählung seiner Verdienste um das Schützenwesen: Schießwart, Zugführer, neun Jahre Kompanieführer und anschließend Ehrenkompanieführer der 4. Kompanie; 61 Jahre Mitglied des Allgemeinen Vorstandes der Arnsberger Bürgerschützengesellschaft; 26 Jahre Vorsitzender der Schießkommission und 54 Jahre Vorsitzender der Archivkommission; 20 Jahre Stadtoberst und anschließend Ehrenstadtoberst sowie maßgeblicher Mitbegründer der 4. Kompanie im Jahre 1955. Sehr am Herzen lag ihm stets „seine“ Wilddiebkompanie. So nahm er bis zu seinem 90. Geburtstag regelmäßig an den Vorstandssitzungen teil. In den Jahren danach las er sehr aufmerksam die Protokolle der Sitzungen, und tat dem amtierenden Kompanievorstand oftmals seine Sicht der Dinge zu den aktuellen Themen kund. Sein letzter Besuch auf der Vogelwiese war mit unglaublichen 99 Jahren im Jahre 2015. Im Alter von 101 Jahren verstarb Fritz Hilsmann 2017. Er war ein „Echter“, ein wahrer Bürgerschütze aus „echtem Schrot und Korn“ wie man im Sauerland so gerne sagt.
Bis zu ihrem Tod im Jahre 2007 war seine Schützenkönigin Anne Blume freundschaftlich mit Fritz und Else Hilsmann sowie der Gesellschaft verbunden. Darüber hinaus blieben ihr Ehemann Rainer Blume sowie Tochter Antje Blume (Schützenkönigin 1983) sehr „eng“ mit dem Hause Hilsmann in freundschaftlichen Kontakt.